Alle guten Dinge sind drei…oder eben nicht. So habe ich hier nun drei missglückte PopUp-Taschen aus der Taschenspieler 4 Sammlung von farbenmix rumliegen. Das Schnittmuster möchte ich gar nicht schlecht machen. Wir zwei sind einfach nicht kompatibel. Nach drei missglückten Taschen und zwei abgebrochenen Nähmaschinennadeln muss man das einfach akzeptieren.

Genäht habe ich die Taschen, weil ich mir langsam schon Gedanken bezüglich der Ostergeschenke mache. Und wer selbstgenähte Geschenke zu Ostern verschenken möchte, muss eben früh anfangen…sonst wird das nichts. Eigentlich bekommen bei uns nur die Kinder was vom Osterhasen. Für die Lausbuben nähe ich daher gerade Malmappen…die poste ich wahrscheinlich nächste Woche wenn sie bis dahin fertig genäht sind. Als ich die PopUp-Taschen in der Taschenspieler 4 Sammung gesehen habe, dachte ich aber sofort an kleine Ostergeschenke für die Großen. Die Taschen sollen für Anfänger geeignet sein, schnell genäht sein und weil nicht viel Stoff benötigt wird kann man sogar Stoffreste verwenden. Wenn man die Taschen nicht verwendet, kann man sie ganz flach zusammen legen und wenn man eine Verwendung für sie hat ist sie schnell auseinander gefaltet und kann befüllt werden. Hört sich ganz gut an. Anfänger bin ich nun ja wirklich nicht mehr also müssten die Taschen doch ruckzuck fertig sein.

Also direkt mal schöne Stoffe geschnappt (ist ja schließlich ein Anfänger-Schnitt) und losgelegt. Das Schnittmuster ausgedruckt und weil ich keine Lust hatte nach der Anleitung zu nähen das Video zu dem Schnitt im Internet gesucht. Tja, da ich nur das Video zur Faltanleitung der PopUp-Tasche gefunden hatte und nicht das Nähvideo habe ich also zeimlich enttäuscht doch nach der pdf-Anleitung genäht. Wahrscheinlich war das schon das erste Zeichen, dass ich es einfach lassen soll. Es ging wirklich eins nach dem anderen schief. Die Seiten verwechselt an die der Reißverschluss gehört…die eine Seite des Reißverschlusses nicht gleich abgesteppt um dann zu merken, dass ich die Tasche mit eingenähtem Reißverschluss nicht unter den Nähfuß bekomme um den Reißverschluss abzusteppen. Die hässlichen Nähte im Kunstleder habe ich abgeschnitten. Auftrennen war unmöglich und sieht bei Kunstleder auch gar nicht gut aus. Wird die Tasche halt was kleiner. Seiten eingeklappt und nach Anleitung festgenäht…gewendet und die Tasche super enttäuscht in den Mülleimer gedonnert. So viel zum Thema Anfängerschnittmuster…ha ha.

Ich bestreite nicht, dass die Tasche schnell genäht ist. Man näht eigentlich nur einen Reißverschluss an zwei Soffteile und die Seiten (in der einfachen Variante) mit jeweils zwei Nähten zu. Jedoch finde ich Projekte mit Reißverschluss nicht gerade für Anfänger oder Kinder geeignet. Da gibt es schönere Projekte. Die zweite Seite des Reißverschlusses abzusteppen ist bei diesem Schnitt auch nicht ganz so easy. Im Nähvideo (ja ich habe es tatsächlich noch gefunden) heißt es an dieser Stelle auch, dass es etwas “tricky” ist. Nun ja, wenn es schon für den Profi etwas “tricky” ist, dann versetzt euch mal in die Lage eines Anfängers. Reißverschluss-Freund bin auch erst seit ich dieses Stylefix* verwende. Also quasi Nähklebeband. Das ist super zum befestigen ohne Nadeln oder Klammern. Es ist zwar nicht gerade billig aber für Reißverschlüsse finde ich es ganz gut und investiere das Geld gerne und muss mich so nicht über schief genähte Reißverschlüsse ärgern. Nur aufpassen sollte man, dass man das Zeug nicht mit der Nadel oder dem Nähfuß erwischt. Die Nadel klebt sofort. Merken tut man es dann meist erst wenn man sich die Naht mit den ganzen Fehlstichen anschaut. Und wenn das Klebeband das Nähfüßchen erwischt, wird der Stoff nicht mehr ordentlich transportiert. Sehr nervig. Das klebrige Zeug bekommt man ganz einfach mit Babyfeuchttüchern von Nadel und Füßchen entfernt. Es ist mir zum Glück noch nicht so oft passiert. Aber meistens rätsel ich dann erst eine halbe Ewigkeit warum die Nähmaschine Fehlstiche produziert, wechsle das Garn, fädel neu ein….bis ich eben merke dass es an der klebrigen Nadel liegt. Aber wie gesagt, für Reißverschlüsse oder Bänder finde ich es wirklich super.

So nun denn. Der ein oder andere hätte an dieser Stelle vielleicht schon aufgegeben. Ich nicht…ich wollte es wissen. Zufällig habe ich dann auf das Kamerasymbol in der pdf-Anleitung gedrückt und bin dadurch auf das Nähvideo weitergeleitet worden. Hätte man auch mal früher drauf kommen können. Egal, zusammen mit der lieben farbenmix Frau im Video also nochmal eine Tasche genäht. Reißverschluss dieses mal an die richtige Seite genäht, absteppen hat auch einigermaßen geklappt, Seiten zugenäht, gewendet und fertig. Moment mal…gewendet sieht die Tasche doch fast so aus wie die erste die ich genäht habe. Also die erste Tasche nochmal aus dem Mülleimer geholt und tatsächlich war sie doch noch brauchbar. Zwar nicht so exakt wie die andere aber zur Tasche kann man sie falten. Also nochmal das Video mit der Faltanleitung gesucht, das hatte ich vorher ja immerhin schon mal gefunden. Alles wie im Video hingezuppelt und tadaaa fertig ist die PopUp-Tasche. Nur bisschen schlabberig. Dabei hatte ich dickes Wachstuch für die Tasche verwendet. Aber Stand hat sie nicht wirklich. Auch ist sie etwas groß. Ich hatte mir die Tasche irgendwie kleiner vorgestellt. So um schnell mal Schminkkram in die Handtasche zu packen oderso.

Mir gefällt das Prinzip der Tasche nur so, dass ich es unbedingt hinbekommen wollte. Unbedingt! Und es wäre halt schon auch echt ein schönes Geschenk. So also ein paar Tage später tatsächlich nochmal an die Tasche gemacht. Einen schönen Tante Ema Stoffrest für außen und innen was beschichtetes…soll ja schließlich Schminke rein…wenn es mal mit dem Nähen klappt. Da mir das Originalschnittmuster zu groß war, habe ich es beim drucken auf 75% verkleinert. Die Anleitung musste ich nicht mehr lesen oder schauen…ich kannte sie schon auswendig. An meiner (Achtung Ironie!) Lieblingsstelle dem Reißverschluss angekommen, musste ich feststellen, dass es mit der 75%-Version absolut unmöglich ist den Reißverschluss abzusteppen. Lassen wir das eben…mir doch egal. Damit die Tasche nicht so schlabberig wird, habe ich die Stoffe mit einem dünnen Vlies verstärkt. So dick kam mir das gar nicht vor, also habe ich die Tasche wie gewohnt nach der einfachen Version genäht. Auf der einen Seite ging es gut…auf der anderen Seite nicht. Die letzte Naht wollte einfach nicht. Meine Bernina und ich haben gekämpft. Zwei Nadeln sind abgebrochen…ich war so angepisst. Also habe ich total wütend von Hand die Seite zugenäht um festzustellen, dass meine Nadel klebt. Mist, irgendwo  muss ich Stylefix erwischt haben. Fürs Bild reicht die Naht mehr aber auch nicht. So schade aber ich gebe auf. Ich habe viel falsch gemacht bei der Tasche und ich will das Schnittmuster wirklich nicht schlecht machen. Aber ich werde die Tasche ganz bestimmt nicht nochmal nähen.

Ob noch was im Osternest der Erwachsenen landet?. Jetzt ist erst mal die Malmappe der Lausbuben dran und mit der klappt es bis jetzt immerhin ganz gut.

 

 

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